Zweistromland

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Allgemein 19. Februar 2023
Zweistromland

Die mythenumrankte Figur Liliths zeigt über die Jahrtausende, dass Definitionen was „männlich“ oder „weiblich“ ist, Kontext abhängig sind.

Es macht Sinn die patriarchal dualistische Aufteilung, die das „Weibliche“ als Ergänzung oder Gegensatz zu dem definiert, was subjektiv als „männlich“ empfunden wurde, zu hinterfragen.

Im späten dritten Jahrtausend vor unserer Zeitrechnung bewohnte die altsumerische Göttin den Weltenbaum. Als Göttin waren ihr, wie allen weiblichen Gottheiten Mesopotamiens, vielfältigste Eigenschaften zueigen. Sie vereinten Aggression, Gewalt und Kriegslust, genauso wie Erotik, partnerschaftliche Liebe und Mütterlichkeit, Macht über Himmel und Unterwelt, ohne moralische Wertung.

Im ersten Kapitel der Bibel fast dreitausend Jahre später erschafft Gott das Menschenpaar Mann und Frau nach seinem Bilde. Im zweiten Kapitel formt er eine Frau aus der Rippe des Mannes: Eva. Viel später wird der Wiederspruch durch einen Partnerinnenwechsel erklärt. Die erste Partnerin wäre Lilith gewesen, die zweite Eva. Lilith verlies Adam, angeblich wegen ihres rebellischen Charakters und weil sie sich nicht unterordnen wollte.

Mit dem dualistisch patriarchalem Denken werden dem Weiblichen die Eigenschaften zugeordnet, die das Männliche ergänzen oder einen Gegenpol zur meist idealisierten eigenen Männlichkeit bilden und überwiegend abgewertet. Diese Art der Abspaltung und Aufteilung in männliche und weibliche Eigenschaften führt zur Dämonisierung Liliths.

Lilith stickt um ihr Leben

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Allgemein 30. August 2020

MASK PIECE I

Make a Mask larger than your face.

Polish the mask every day.

In the morning, wash the mask instead of

your face.

When someone wants to kiss you,

let the person kiss the mask instead.

Yoko Ono, 1961 winter